dr Christiane Hagen mit Quarterhorse Stute Cat.

Chiropraktik


Der Begriff Chiropraktik kommt aus dem Griechischen und bedeutet „mit der Hand behandeln“. Seit ca. 5000 Jahren ist Chiropraktik eine von der Schulmedizin anerkannte manuelle Heilmethode. Sie beruht auf Techniken zur Diagnostik und Therapie funktioneller Störungen im Halte- und Bewegungsapparat. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule besteht beim Tier aus ca. 200 Gelenken, die durch Muskeln und Bändern zusammengehalten werden.
Eine Blockade ist eine Einschränkung der Beweglichkeit eines Gelenkes in seinem natürlichen Bewegungsspielraum. Durch diese reduzierte Bewegung kommt es zu Muskelverspannungen und Steifheit. Der zwischen den Wirbeln austretende Nerv wird in seiner Funktion gestört und kann die Information nicht mehr adäquat weiterleiten. Diese Reizweiterleitung ist sehr wichtig für eine ungestörte Koordination im Bewegungsablauf des Tieres.
Eine durch Blockaden in der Beweglichkeit eingeschränkte Wirbelsäule hat Auswirkungen auf das Nervensystem und den Gesamtorganismus. Bestehen Blockaden versucht das Tier die fehlende Flexibilität auszugleichen, indem es seine Körperhaltung anpasst. Diese Kompensationshaltung kann weitere Blockaden und eine Verschlimmerung des Zustandes hervorrufen. Zur Lösung einer Blockade wird das Wirbelgelenk in Spannung gebracht und innerhalb seiner anatomischen Grenzen durch einen schnellen Stoß („Adjustment“) mobilisiert. Dabei wird mit wenig Kraftaufwand und sehr spezifisch genau am Ort des Geschehens behandelt so dass es nicht zum überdehnen der Bänder kommt. Regelmäßige Behandlungen dieser Tiere können Folgeerscheinungen durch Kompensationen über den Rücken gemindert und der Muskelaufbau verbessert werden. Eine enge Verbindung von klassischer Medizin und Chiropraktik ermöglicht ihrem Tier eine optimale und individuell abgestimmte Betreuung. Die Chiropraktik ersetzt nicht die klassische Schulmedizin, bietet jedoch bei Funktionsstörungen der Wirbelsäule, sowie bei vielen akuten und chronischen Schmerzzuständen mechanischen Ursprungs, eine sinnvolle Ergänzung.

Hunde


Bei Hunden kann sich eine Blockade zum Beispiel in folgenden Symptomen äußern.

- Bewegungsunlust, Unwilligkeit Treppen zu steigen oder auf erhöhte Plätze zu springen
- Schmerzäußerungen bei bestimmten Bewegungen oder beim Hochheben
- unspezifische Lahmheiten, evtl. Passgang, abgeschliffene Krallen an einer oder mehreren Pfoten
- Berührungsempfindlichkeit
- Leckekzem an Beinen und Pfoten
- Veränderte Sitzposition, sog. „Puppy-sitting“
- der Hund legt sich immer auf eine Seite
- Harntröpfeln/Inkontinenz

Chiropraktik kann auch bei wie bei folgenden bestehenden Diagnosen erfolgreich angewendet werden:
- Spondylosen (Verknöcherungen an der Wirbelsäule)
- Arthrosen (Gelenkverschleiß)
- Wirbelsäulentrauma (nur nach radiologischer Abklärung)
- Diskopathien (Bandscheibenerkrankungen)
- Cauda equina syndrom (degenerative lumbosakrale Stenose)
- unspezifische Lahmheiten
- bestehende, irreversible Veränderungen wie z.B. HD (Hüftdysplasie), ED (Ellbogendysplasie)
- Sporthunde, durch das Beheben eventueller Blockaden wird die Leistungsfähigkeit optimiert
- Geriatrsiche Hunde (Steigerung der Lebensqualität bzw. Gesunderhaltung)

Pferde


Bei Pferden kann sich eine Blockade zum Beispiel in folgenden Symptomen äußern:

- Reduzierte Leistungsfähigkeit
- Widersetzen beim Reiten
- Taktfehler
- Schwierigkeiten in den Seitengängen/ in der Versammlung
- Steifheit in Biegung und Stellung
- Probleme mit der Hinterhand die Last aufzunehmen
- Verkürzte oder gebundene Tritte
- Probleme im Galopp durchzuspringen
- Schwierigkeiten sich vorwärts-abwärts zu dehnen
- Der Rücken schwingt nicht durch
- Der Reiter wird vom Pferd schief hingesetzt

Chiropraktik kann auch wie bei folgenden bestehenden Diagnosen erfolgreich angewendet werden:
- Chronische Gliedmaßenerkrankungen wie z.B. Spat, Hufrollenentzündung, Sehnenproleme
- Rückenproblemen
- Hangbeinlahmheiten
- Unspezifischen Lahmheiten können ihre Ursachen in Blockaden der Gliedmaßengelenken aber auch in den Wirbelsäulengelenken haben
- bei Spondylosen (Verknöcherungen an der Wirbelsäule) führt eine Mobilisation der symptomatischen Blockaden im „gesunden“ Bereich der Wirbelsäule in den meisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik
- Geriatrischen Patienten (Steigerung der Lebensqualität bzw. Gesunderhaltung)
- Prophylaktische Maßnahmen
- Sportpferde, durch das Beheben eventueller Blockaden wird die Leistungsfähigkeit optimiert

Fundierte tierärztliche Kenntnisse über Erkrankungen und Lahmheiten in Kombination mit chiropraktischen Wissen sind Voraussetzung einer professionellen chiropraktischen Untersuchung und Behandlung.